Freitag, 9. September 2011

Das Rätsel um die verschollenen Büros


Fahrstuhlschacht © Lena Tropschug



Spuren im Dreck © Lena Tropschug
Der erste Tag an den sophiensælen. Beeindruckt wie ein kleines Schulmädchen stehe ich vor dem majestätischen Eingangsportal, das von einigen Haufen Bauschutt geziert wird. Mein Weg führt durch ein Labyrinth von Bauautos hin zum Gebäude rechts von mir, von dem ich hoffe, dass es immer noch die Büros beherbergt. Ein freundlicher Bauarbeiter schließt mir die Tür zum Treppenhaus auf. Staub liegt in der Luft. Das Treppengeländer hätte ich besser nicht angefasst. Im dritten Stock angekommen stellt sich mir erneut eine Tür in den Weg: „Baustelle - betreten verboten!“. Die Tür ist zwar nur angelehnt, aber vermutlich fällt mir augenblicklich ein schwerer Stein auf den Kopf, wenn ich sie öffne. Das wäre dann mein erster Tag in den sophiensælen gewesen.
Ich wage es trotzdem: Unsicher schaue ich den Gang hinunter und mein Blick fällt durch eine nicht mehr vorhandene Tür in einen großen Saal. Das ist der Hochzeitssaal und er ist eine Baustelle. Die Büros sollten ein paar Räume weiter sein, doch das eine ist verschlossen und vor dem anderen hängt eine dicke Plastikplane. Der Handwerker aus dem Hochzeitssaal kann mir leider auch nicht weiterhelfen, denn er hat heute morgen niemanden gesehen. So entschließe ich mich, mein kleines Abenteuer zu beenden und greife zum Telefon.
Einige Sekunden später betrete ich meinen neuen Arbeitsplatz. Er wird durch eine dicke 
Plastikplane vor Staub geschützt.

                                                                                                                                        Kim Voss

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