Mittwoch, 22. Juni 2011

Nach all den Unsicherheiten und dem gespannten Warten ist es nun endlich soweit: Die Bauarbeiten in den sophiensælen haben begonnen. In tagelanger Arbeit haben die Techniker das Gebäude leer geräumt, bis letzte Woche dann auch das restliche Team seine Büros zusammen packen musste. Nun fallen bereits erste Wände. Die – im wahrsten Sinne des Wortes – Rohbaumaßnahmen begannen im Foyer im ersten Stock, in dem der frühere Barbereich und die Küche dahinter abgerissen wurden. Ich war überrascht: Während mich als ehemaligen Barkeeper der Anblick meines leer geräumten, alten Arbeitsplatzes sentimental stimmte, war ich von dessen Abriss absolut begeistert. Das Foyer ist durch die Wiederherstellung des alten Grundrisses schon jetzt zu einem deutlich schöneren Raum geworden. Der Stuck an der Decke wird nicht mehr unterbrochen, das frühere Küchenfenster bringt mehr Licht in den gesamten Saal und lässt Details wie die vorher auf dem Weg zu den Toiletten versteckte Säule besser zur Geltung kommen.

Gestern zogen die Rohbauer weiter in den Festsaal und begannen die Bodenplatten heraus zu reißen. Darunter kam das hoffnungslos marode Eichenparkett zum Vorschein, das leider gleich mit weichen muss. Das persönliche Highlight unserer Geschäftsführerin waren jedoch die Hammerschläge, die das erste Loch in die Mauer auf der Galerie schlugen. Das Gebäude der heutigen sophiensæle wurde zwischen 1940 und 1995 hauptsächlich gewerblich genutzt und wiederholt den jeweiligen Ansprüchen angepasst. Als etwa das Maxim-Gorki-Theater seine Werkstätten zu DDR-Zeiten in den sophiensælen hatte, wurde ein Teil der Galerie des Festsaals für die Einrichtung einer Kantine zugemauert. Diese nachträglich eingebauten Mauern fallen dieser Tage und in den Sälen wird es wieder Licht. Oder etwas undramatischer formuliert: Es wird heller.

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